Romuald Grondé "beflügelt und beschwingt"

Der Augsburger Künstler Romuald Grondé führt in seine Ausstellung ein mit den Worten: "Beflügelt! Das wäre lyrisch, passt zu den Federn (meiner Tauben). Und die Federn sind ja ein Teil eines Flügels. Meine Bilder sind  manchmal auch schwer, dunkel, traurig ... mit Schatten! Manchmal witzig, frecht, lustig ...  heiter leicht ... manchmal religiös inspiriert tiefsinnig ... beflügelt, finde ich, passt. Alles fügt sich."

Die Ausstellung erfolgt im Rahmen des Konzepts der "offenen Kirche" und ist täglich von 9.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. Die Ausstellungsdauer erstreckt sich vom 20.5. bis zum 25.6.2018.

Der Eintritt ist frei. Über Spenden freuen wir uns.

Der Augsburger Künstler Romuald Grondé ist in seinem Leben und Werk selbst ein Gesamtkunstwerk. Es erschließt sich durch die Stichworte

- "Coincidentia oppositorum": Grondé  führt damit die Impulse von Nikolaus von Kues über die Mystik bis zu Hegel ästhetisch weiter: Das Gegensätzliche muss sich nicht widersprechen. In einer höheren Einheit, Synthese, findet es zueinander.

- "Amor fati". Er bekräftigt die dionysisch bejahende Lebenshaltung, die sich in der Philosophe von Friedrich Nietzsche mit dem Hang zu unbedingter Wahrheit und Wahrhaftigkeit verbindet. "Ich will immer mehr lernen, das Nothwendige an den Dingen als das Schöne sehen:—so werde ich Einer von Denen sein, welche die Dinge schön machen. Amor fati: das sei von nun an meine Liebe! Ich will keinen Krieg gegen das Hässliche führen. Ich will nicht anklagen, ich will nicht einmal die Ankläger anklagen." (F. Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft, Buch 4). Aus Grondés Bildern entspringt der künstlerische Ausdruck der ekstatischen Urkraft des Lebens. 

- "credo quia absurdum". Grondé folgt Augustinus und anderen theologischen Lehrern der Alten Kirche und "glaubt, weil es unvernünftig ist". Sie stehen alle in der Tradition, die der Apostel Paulus bereits in Worte fasst:

„Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit; uns aber, die gerettet werden, ist es Gottes Kraft. Es heißt nämlich in der Schrift: Ich lasse die Weisheit der Weisen vergehen und die Klugheit der Klugen verschwinden. Wo ist ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein Wortführer in dieser Welt? Hat Gott nicht die Weisheit der Welt als Torheit entlarvt? Denn da die Welt angesichts der Weisheit Gottes auf dem Weg ihrer Weisheit Gott nicht erkannte, beschloss Gott, alle, die glauben, durch die Torheit der Verkündigung zu retten. Die Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit. Wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit, für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit. Denn das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen.“

1. Korintherbrief 1, 18-25

und durch Symbole

Bäume, Federn, Fenster, Felder, Sonne, Mond, Sterne, Wolken, Pfeile, Leiter, (Lebens)Schiffe, Säulen ...

 

Wir danken für die achtsame
Berichterstattung der Kulturredaktion des Allgäuer Anzeigeblatts.