Marco Bruckner, geboren 1996 in Prien am Chiemsee, ist ausgebildeter und frei schaffender Holzbildhauer aus Pittenhart bei Traunstein.
Er ist in vielen nationalen und internationalen Ausstellungen zu finden.
Auf der Wiese der Kreuzkirche präsentiert er im Kleinwalsertal zwei Lutherfiguren aus Holz - mit "Ecken und Kanten".
Die Ausstellung beginnt am 23.5. und endet mit der Finissage am Sonntag, den 19.9.2021, dem letzten "normalen" Gottesdienst von Pfarrer Frank Witzel im Kleinwalsertal, bevor er die Pfarrstelle wechselt und nach St. Thomas in Augsburg geht.
Die eckige und kantige Persönlichkeit des Reformators inspirierte den oberbayerischen Holzbildhauer. Sein Stilmittel ist der Kubismus, der sich mit der Kettensäge anfreundet und dadurch eine eigene Form entwickelt. Hier ist Kraft am Werk, das mit dem Werk Martin Luthers korrespondiert.
Vor 504 Jahren hatte sich Martin Luther auf den Weg zur Schlosskirche in Wittenberg gemacht, um seine 95 Thesen gegen den Ablass an die Kirchentüre anzuschlagen. Sie diente der dortigen Universität als "schwarzes Brett". Die Botschaft verlangte Mut und entfaltete Kraft und Dynamik. Marco Bruckner sieht sich mit seiner Kunst davon inspiriert.
Luther war kein einfacher Mann - eben mit "Ecken und Kanten", schon gar nicht bequem oder angepasst. Er wollte Diskussionen anregen und gab Impulse, die bis in die heutige Zeit reichen. Faszinierend wie die Holzskulpturen von Marco Bruckner. Aus diese Weise sind mittlerweile 15 Figuren entstanden, von denen zwei im Kleinwalsertal nun zu Gast sind. Sie weisen darauf hin, dass mitunter die Schwierigen, Unbequemen, die mit Ecken und Kanten Versehenen die Gesellschaft oft weiterbringen und vieles zu einem Besseren wenden.
Die ausgestellten Arbeiten an der Kreuzkirche stehen auf einem Eisensockel und sind geflammt.